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    Mikroplastik

    Definition von Mikroplastik

    Als Mikroplastik (im maritimen Gewerbe auch Mesoplastik genannt) werden alle Plastikpartikel mit einem Durchmesser von 5 mm oder weniger bezeichnet. Größere Partikel als 5 mm werden Makroplastik genannt. Mikroplastikpartikel gelangen auf unterschiedlichen Wegen in die Umwelt und werden als primäres und sekundäres Mikroplastik gegliedert.

    Entstehung von Mikroplastik

    Primäres Mikroplastik wird gezielt zur Verwendung in verschiedenen Produkten hergestellt. Zu diesen Produkten zählen unter anderem Kosmetik, Peeling, Zahnpasta oder auch Reinigungsstrahler.

    Sekundäres Mikroplastik entsteht bei der täglichen Abnutzung von Plastikprodukten. Zu den Hauptverursachern zählen der Abrieb von Autoreifen, die Freisetzung bei der Abfallentsorgung und der Abrieb von Asphalt. In Deutschland macht sekundäres Mikroplastik 74 % der kompletten Mikroplastikemissionen aus. Primäres Mikroplastik dagegen nur 26 %.

    Weiteres sekundäres Makroplastik entsteht, wenn ganze Plastikprodukte in die Umwelt gelangen. Durch Umwelteinflüsse wie Sonneneinstrahlung, Wind und Wasser lösen sich immer kleinere Plastikpartikel heraus. Da Bakterien die synthetischen Polymerketten nicht biologisch abbauen können, entstehen so große Mengen an Mikroplastik.

    Close-up of colorful microplastic fibers

    Verbreitung von Mikroplastik

    Die sehr kleinen Plastikpartikel können durch Kondensation an Wassertropfen aufsteigen und schließlich als Niederschlag überall verteilt werden. Kunststofffasern, welche sich beispielsweise in Wäschetrocknern oder Kühlanlagen lösen, können über den Wind weite Strecken zurücklegen. Forscher fanden Mikroplastik bereits auf Bergen, im antarktischen Schnee und im Wind der Sahara.

    Auch über die Nahrungskette verbreitet sich Mikroplastik global. Kleinere Fische verwechseln die Plastikpartikel mit Nahrung und nehmen diese zu sich. Auch in Muscheln sammelt sich Mikroplastik an. Werden diese Organismen von anderen Tieren gefressen, setzt sich die Kette fort. Heute konnten bereits in vielen Speisefischen Rückstände von Mikroplastik nachgewiesen werden.

    Mikroplastik in Mensch und Umwelt

    Nehmen wir Menschen diese Nahrungsmittel zu uns, gelangen die Plastikpartikel über den Darm in unseren ganzen Organismus. Es wurde bereits Mikroplastik im Blutkreislauf und in zahlreichen Organen, wie Leber, Niere und selbst im Gehirn nachgewiesen. Welche langfristigen Auswirkungen dies hat wird derzeit noch erforscht.

    Um die Umweltbelastung durch Mikroplastik zu reduzieren, werden bereits heute rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen. Die Norm DIN EN ISO 24187:2022-01 sorgte vor einigen Jahren bereits für eine einheitliche Charakterisierung von Mikroplastik.

    Detektion von Mikroplastik

    Zu den gängigsten Mikroskopen und Spektroskopen im Bereich der Mikroplastikanalytik zählen die Fourier-Transform-Infrarot-Spektroskopie (FTIR), die Raman-Spektroskopie, die Rasterelektronenmikroskopie (SEM) und die Laser-Direct-Infrared-Spektroskopie (LDIR). Dabei unterscheidet sich die Effektivität der unterschiedlichen Mikroskope und Spektroskope je nach angestrebtem Nachweis in Sachen Partikelgröße, Charakterisierung von Form und Gestalt, Nachweisgeschwindigkeit und chemischen ID.

    Image from a scanning electron microscope of two particles with different surface structures

    Kein Partikel gleicht dem anderen
    Es gibt zahlreiche Arten von Plastik in unserem Alltag. Selbst nominal identische Partikel können unterschiedliche Wirkungen haben.

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    Die Geschichte des Plastiks

    Kunststoffe im Laufe der Zeit

    Menschengemachte Kunststoffe gibt es schon weit länger als seit der Industrialisierung. Schon unsere frühesten Vorfahren wussten um die hilfreichen Eigenschaften selbstgemachter, in der Natur nicht vorkommender Verbindungen.

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    Animated image with three colored circles. The first circle shows a polystyrene food packaging, the second a plastic bottle and the third a plastic bag

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    Geschichte des Plastiks